Interkultureller Treff elements

Workshop am 26. 06. 2021

 

Shadi Alnemr ist ein junger Mann aus Syrien, der aus Suweida geflohen ist.

Suweida ist die Hauptstadt des Gouvernements al Suawaida im Huaran-Gebiet im Südwesten von Syrien. Es ist das Siedlungszentrum der Syrischen Drusen.

Shadi floh, wie viele Menschen, vor dem Krieg. Und er floh, wie viele junge Männer vor Gewalt und Blutvergießen.

„Die Terrormiliz IS will mit einer Anschlagserie in Syrien Stärke demonstrieren: Sie hat mehr als 200 Menschen getötet und Dutzende weitere verschleppt. Die meisten Opfer waren Drusen…“

„Die Religionsgemeinschaft gibt es etwa seit dem 11. Jahrhundert, sie entwickelte sich aus dem schiitischen Islam. Radikalen Sunniten wie den Terroristen des IS gelten die Drusen als Ungläubige, die rücksichtslos bekämpft werden müssen, solange sie nicht zum sunnitischen Islam konvertieren. Als Minderheit, die von Andersgläubigen misstrauisch beäugt wird, haben die Drusen ein besonders starkes Zusammengehörigkeitsgefühl. Sie sollen nur untereinander heiraten, es ist nicht möglich, zum Drusentum zu konvertieren. Damit ähneln die Drusen den Alawiten, der schiitischen Minderheit, der die syrische Diktatorenfamlie der Assads angehört. Das ist auch ein Grund, warum sich die meisten Führer der drusischen Gemeinschaft in Syrien bislang nicht offen gegen das Regime gestellt haben. Gleichwohl gibt es auch unter den Drusen große Unzufriedenheit. Im Zuge des Bürgerkieges hat die Provinz Suwaida relative Autonomie erlangt. Die Verteidigung der Provinz liegt weitgehend in den Händen einheimischer Milizen, die von Regime ausgerüstet wurden. Darüber hinaus zog sich die Regierungsarmee jedoch weitgehend aus dem Gebiet zurück. Im Gegenzug vermieden es die Drusen, im Bürgerkrieg Partei zu ergreifen….“

(www.spiegel.de/26.07.2018 von Christoph Sydow)

Shadi Alnemr vermisst seine Familie, die zurückbleiben musste. Täglich lebt er in Sorge und Angst um das Leben seiner Eltern und Geschwister.

In Syrien absolvierte er  von 2012 bis 2015 sein Studium der Biologie an der Universität Damaskus mit dem Abschluss „Bachelor Biologie“.

Er ist Deutschland sehr dankbar, dass er hier aufgenommen wurde, er arbeitet in seiner Ausbildung artfremden Berufen und Jobs, da er dem deutschen Staat nicht „auf der Tasche“ liegen möchte. Sein Traum wäre es allerdings, in einem Labor in seinem Fachbereich der Biologie tätig zu werden, das ist sein großes Ziel, dass er erreichen möchte. Er bewirbt sich ständig darum, sein Wissen und seine Arbeitskraft einem potentiellen Arbeitgeber in dieser Branche zur Verfügung zu stellen. Bisher leider ohne Erfolg. Aber er sagt  „in Deutschland kann man seine Ziele erreichen, wenn man fleißig ist, die Leidenschaft und die Einsatzbereitschaft deine Wegbegleiter sind“.