AktivistInnen teilen ihre Erfahrungen von direkter Aktion

Samstag 21. Januar ’23 um 13:00 – 17:00

Peter Weiss Haus, Kartenraum, HRO

Die „letzte Generation“ ist in aller Munde. Ihre Aktionen polarisieren – und viele derer, die Macht oder Kapital in ihren Händen halten, schimpfen auf die Aktivist*innen. Neben strafrechtlichen Drohungen fordern sie, zu zurückhaltenderen Aktionsformen zurückzukehren. Doch: Braucht politischer Protest die direkte Aktion, ein provokantes, aufmerksamkeitserzeugendes Eingreifen in die gesellschaftlichen Abläufe? Was wären die Atomproteste ohne Schienenblockaden und Bauplatzbesetzungen? Was der Widerstand gegen die Agrogentechnik ohne Feldbefreiungen und -besetzungen? Wo ständen wir in der Kohleausstiegsdebatte, wenn es die Besetzung des Hambacher Forstes und die Baggerbesetzungen nicht gegeben hätte? In der Geschichtsschreibung ist die Antwort klar: Oft bleibt am Ende nur die Erinnerung an die spektakulären Höhepunkte hängen. Das überhöht die direkte, kreative Aktion, denn die volle Wirkung entfaltet auch diese Protestform erst in der Vielfalt unterschiedlicher Vorgehensweisen. Und doch scheint sich eines immer wieder zu bestätigen: Ohne die provokante Aktion sind Kampagnen und Proteste regelmäßig erfolglos, weil sie nicht einmal den Level der breiten Wahrnehmung erreichen. „Direkte Aktion ist nicht alles, aber ohne kreative, provokante Protestformen ist alles nichts“, sagt Jörg Bergstedt, seit über 44 Jahren in solchen Aktionen selbst aktiv und als Journalist, Buchautor und Aktionsausbilder auch in der strategischen Entwicklung von Aktionsformen tätig. In seinem Vortrag/Workshop wird er an Fallbeispielen zeigen, welche Bedeutung provokante Aktionen in der Vergangenheit hatten – und warum sie auch in Zukunft nötig sein werden

Im zweiten Teil des Workshops nach der Mittagspause wollen wir mit weiteren Aktivist*innen u.a. von Women in exile, Radentscheid Rostock, Ende Gelände Gruppe Rostock, Freie-Arbeiter*innen-Union und Grüner Jugend Rostock in dialogischen Austausch treten bzgl. ihrer Erfahrungen und Wirkungen direkter Aktionen.

Dieser Workshop ist Teil einer vom Verein Elements e.V. organisierten Veranstaltungsreihe mit dem Ziel, Menschen zu vernetzen, um Chancen verstärkter politischer Mitwirkung von jungen Menschen zu verbessern. Um Nachhaltigkeitsziele für eine bessere Gesellschaft für alle  umzusetzen. Die Veranstaltung incl. veganen Snacks ist kostenfrei.

Um besser planen zu können, wäre eine Anmeldung unter youth.sdg.work@gmail.com schön. Hier können wir dann Sprachmittler*innen organisieren oder weitere Auskünfte geben.